“Und warum zieht ihr aus?” Diese Frage wurde uns bei Wohnungsbesichtigungen potenzieller Nachmieter in Braunschweig gestellt. Und es gab mächtig große Augen, wenn wir dann antworteten, dass wir in den Wohnwagen ziehen, der unten auf der Straße steht. Von 90 qm auf … mmh, wenige. Ich kenne unsere Quadratmeterzahl gar nicht. Auf jeden Fall sind es genug, solange das Wetter schön ist, denn dann ist unser Wohn-, Ess-, Arbeits- und Spielzimmer draußen. Bei Regen sieht es etwas anders aus, aber davon hatten wir noch nicht soviel. Vielen fällt es allerdings schwer, sich vorzustellen, dass dieser Platz ausreichen kann. Und – selber neugierig? Da wir in Deutschland bis zuletzt renoviert und eingerichtet haben, nutze ich den Blog, um euch unseren Homie und unser Leben darin mal vorzustellen.

Ich bin keine Camperin, war vor unserer Reise noch nie im Wohnwagen unterwegs, meine Erfahrung in diesem Bereich beläuft sich auf unsere Zeit im Wohnmobil, als wir durch einen Teil der USA gereist sind. Aber eine Sache war mir gleich klar, als wir beschlossen, statt seeeehr langsam mit einem Tinyhouse nun doch etwas schneller mit einem Wohnwagen zu reisen: der typische Wohnwagen-Look geht gar für mich gar nicht. Mit der klassischen Holzoptik fühle ich mich nicht wohl und durch die Suche nach möglichen Tinyhouse Grundrissen hatte ich so viele stylische Minihäuser gesehen, dass mir klar war: sowas brauchen wir auch. Und siehe da, die Internetrecherche ergab auch viele Beispiele für umgebaute und renovierte Wohnwagen. Also galt es, den Wohnwagen zu kaufen und Zeit einzuplanen für die Renovierung.

Ich zeige euch mal, wie unser Homie aussah, als wir ihn gekauft haben.

So sollte er also nicht bleiben. Möglichst viel wollten wir weiß streichen. Zum Ausbauen und Abschleifen fehlten uns Zeit und Lust. Also einfach drauf mit der Farbe. Die Schranktüren haben wir schon abgebaut, sonst aber einfach nur den äußeren Sichtbereich gestrichen. Nur weiß war mir aber zu steril, etwas Farbe schwebte mir schon vor. Die erste Idee war dann, Schranktüren oder Wände mit Folie zu bekleben. Online gefiel uns auch eine Folie, live im Baumarkt war ich dann nicht mehr vollends überzeugt, entdeckte aber im Vorbeigehen eine wunderschöne Tapete. Nach kurzer Internetrecherche und einer Telefonkonferenz mit Richard entschied ich mich dann für die Tapete und bin so froh darüber. Unsere Wände haben nun den Charme einer Strandhütte, die Farben sind viel schöner und weniger aufdringlich als die der Folie und kurze Zeit später las ich auch den Bericht einer Wohnwagenfamilie, deren Folie sich nach nicht mal einem Jahr bereits von den Wänden löst. Na dann haben wir ja alles richtig gemacht. Unsere Tapete sitzt (hoffentlich) bombenfest, auch weil wir keinen normalen Kleister, sondern (wie in einem Blogpost empfohlen) Bordürenkleber verwendet haben. Mit der Tapete haben wir Wände und Türen beklebt, viele Flächen (Schränke, Wände und die Decke) sind weiß gestrichen, die Schränke haben neue Griffe bekommen und schon sieht unser Wohnwagen instagramtauglich aus. Oder was meint ihr?

Das Bad brauchte eine Spezialbehandlung. Ich wollte gerne alles rausschmeißen und neu machen, Richard war eher für die einfachere Variante: alles drin lassen und nur streichen und ein bisschen verkleiden. Na, wer hat sich wohl durchgesetzt? 😉 Aus dem gleichen Holz, mit dem wir auch die Tischplatten und die Küchenarbeitsplatte ersetzt haben, baute Richard einen Waschtisch, mit neuem Waschbecken. Der Radkasten wurde neu verkleidet, aber weiter sind wir in Deutschland nicht mehr gekommen. Die Wandgestaltung war noch nicht klar, irgendwie fehlte uns noch die zündende Idee, außerdem hatten wir noch keine Beleuchtung. Fertig geworden ist es dann erst hier in Spanien.

Mit letzten Details und etwas Deko hier und da fühlen wir uns jetzt richtig wohl in unserem Home sweet Homie. Wenn doch nur die Wasserpumpe für das Waschbecken im Bad funktionieren würde. Aber so ist das nun mal mit dem Eigenheim – irgendwas zu tun ist immer, oder?

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